Bericht Bulgarien Trekking

Trekking im Wilden Osten. Bulgarien wir kommen!

Es geht los! Man merkt das Wochenende und die Nähe zum Rilakloster. Uns begegnen Wanderer, Pilzsammler, Kräutersammler und ein Pferd. Am ersten Abend schlafen wir neben einem Gasthaus und machen Musik mit ein paar Einheimischen. Ein alter Mann und seine Tochter singen ein altes, bulgarisches Duett für uns und teilen ihren Wein.

 

Die Bergwanderung beginnt. Die Menschen werden weniger. Die Mücken mehr. Bald stehen wir auf unserem ersten Gipfel und haben einen unglaublich schönen Ausblick auf geheimnisvolle Täler und auf von Gipfeln bewachte Bergseen. Wir erklettern karge, schroffe Hänge und suchen Pfade an steinigen Graten. Machen Mittagspausen mal an einem von hohen gelben Blumen umgebenen See und mal in einer sonnenwarmen Senke. Die Berge im Rilagebirge sind manchmal grün – tiefgrün gefleckt, selbst im Hochgebirge – und manchmal eine einzige Steinwüste. Einmal sehen wir in der Ferne noch Schneereste. Leises Kuhglockenläuten begleitet manche Aufstiege, und manchmal wandern wir durch halbwilde Pferdeherden. Für eine Runde „Big Fat Pony“ oder Massieren finden wir aber immer ein Plätzchen. Darin sind wir gut.

 

Die letzte Woche lassen wir es nach der anstrengenden Bergtour langsam angehen. In den ans Rilagebirge anschließenden Rhodopen gibt es kleine Dörfer, weniger steile Berge – und wir haben jetzt einen Hund! Straßenhündin Mary-Lou/Streuner (so ganz können wir uns nicht auf einen Namen einigen) begleitet uns vier Tage lang und passt auf uns auf. Und weil sie Grashüpfer frisst will sie nicht mal an unser Essen.

 

Die Abende verbringen wir mit Lagerfeuer, Stockbrot und Musik. Ein paar von uns klettern bei einer abenteuerlichen Höhlenbegehung. Einkaufen ist auch sehr lustig – mit Händen, Füßen, Pantomime und Wörterbuch. Einmal frühstücken wir inmitten einer Kuhherde. Der Hirte lacht und schenkt uns Pilze. Überhaupt scheinen die Bulgaren gerne Sachen zu verschenken. Dafür, dass wir unsere Wäsche über den Zaun eines verlassenen Hauses hängen, bekommen wir vom Renovierungstrupp Gurken und die süßesten und größten Tomaten der Welt.

 

Die letzten Tage sind viel zu schnell vorbei. Und schon sind wir wieder in Velingrad, dann in den Straßen von Sofia. Es gibt ein großes Abschluss-Festessen mit Fladenbroten, Sojageschnetzeltem, Kichererbsenpüree und verschiedensten Dips und Gemüsen. Ein Teilnehmer leiht sich eine Pfanne vom Hostel und macht Crêpes Suzettes mit Orangensauce.

 

Auf der Rückreise brauchen die serbisch-kroatischen Grenzkontrollen ewig, um die langen Autoschlangen abzufertigen... dafür singen die Bulgaren im hinteren Busteil uns ein Ständchen. Na gut, wir haben angefangen mit Singen. :-)

Tabbi