Die verschiedenen Outdoor Kocher

Spiritus, Gas, Benzin, Holz, Festbrennstoff stehen als Brennstoff zur Wahl. Was nehme ich mit auf meine Freizeit? Leicht ist diese Entscheidung nicht, da alle Kocher ihre Vor- und Nachteile haben. Da es bei unseren Freizeiten mindestens eine warme Mahlzeit am Tag gibt, haben wir aber immer Kocher dabei - nur auf das Lagerfeuer wollen wir uns nicht verlassen.

Für alle neugierigen Teilnehmer*innen und Teamer*innen, die sich einen eigenen Kocher kaufen wollen, hier eine kleine Entscheidungshilfe und ein kurzer Überblick über die verschiedenen Kocherarten. Den einen, richtigen Kocher gibt es nicht. Es kommt immer auf den Einsatzzweck, das Land und die Bedingungen an. 

Gaskocher

Der Kocheraufsatz muss nur auf die Gaskartusche geschraubt werden. Anzünden und los geht's mit dem Kochen. Es gibt auch Gaskocher mit Schlauch, diese haben eine bessere Standfestigkeit. Auf einem Gaskocher kocht es sich fast wie daheim auf dem Herd, da die Hitze sehr gut zu regulieren ist; nur beim Umrühren muss man etwas aufpassen, damit nichts umkippt. Zum Kochen solltest du immer einen Windschutz verwenden. Ein Gaskocher ist leicht zu bedienen, universell einsetzbar und zuverlässig und somit für die meisten Touren gut geeignet.

Gaskartuschen sind eigentlich überall in Europa erhältlich. Es gibt Stechkartuschen, zwei verschiedene Sorten Schraubkartuschen und die Ventil-Klemmkartuschen. Wir setzen ausschließlich Gaskocher für Schraubkartuschen ein, das heißt, die Gaskartuschen müssen ein Gewinde haben. Die Schraubkocher haben den Vorteil, dass sie im Rucksack nicht viel Platz wegnehmen, da sie nach jedem Benutzen wieder von der Kartusche getrennt werden können. In jedem Land gibt es verschiedene Kartuschensysteme. Informiere dich vorher, in welchem Land welche Systeme erhältlich sind (v.a. in Ost- und Südeuropa).

Vorteile:

  • Günstig
  • Sehr einfach zu bedienen
  • Sehr fein regulierbare Flamme
  • Leise
  • Hohe Heizleistung 

Nachteile:

  • Schwache Leistung bei Kälte und zunehmender Höhe
  • Gaskartuschen teilweisen nicht verfügbar
  • Schwer abzuschätzen, wie viel Gas noch in der Kartusche ist
  • Viel Müll 
  • Kartuschen sind sperrig

Spirituskocher

Spirituskocher haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind robust und besitzen kaum Verschleißteile. Der bekannteste Spirituskocher ist der "Trangia", der sich seit vielen Jahren auf unseren Freizeiten bewährt hat. Beim Spirituskocher ist alles dabei, was du brauchst: Topf, Windschutz, Brenner. Der Kocher wird zunächst zusammengesteckt, dann Spiritus eingefüllt und dieser schließlich angezündet.

Vorteile:

  • Unverwüstlich, robust
  • Leise 
  • Platzsparend
  • Einfach zu bedienen 
  • Optimal geeignet bei Schlechtwetter und Wind (Sturmkocher)
  • Spiritus kann man in so gut wie jedem Drogeriemarkt oder Tankstelle kaufen

Nachteile:

  • Der Spirituskocher braucht seine Zeit 
  • Schwer regulierbare Heizleistung
  • Schwach bei Kälte
  • Nur für kleine Töpfe (max. 4 Personen) geeignet

Mehrstoffkocher / Benzinkocher

Benzinkocher verbrennen, wie der Name schon sagt, Benzin. Viele Benzinkocher sind sogenannte "Multifuelkocher", das heißt, neben Benzin können auch noch Diesel und Petroleum verbrannt werden. Einige Multifuelkocher können auch mit Gas betrieben werden. Waschbenzin oder spezielles Reinbenzin rußen weniger als Tankstellenbenzin, letzteres kann jedoch ebenso problemlos verwendet werden. Benzin ist sehr sparsam im Verbrauch und durch den hohen Heizwert sehr effizient.

Anzünden: Zunächst wird mit der Pumpe an der Benzinflasche Druck aufgebaut und der Kocher wird vorgeheizt. Dafür öffnet man das Ventil kurz, bis etwas Benzin ausgelaufen ist, schließt dieses, zündet den Kocher an und dreht, kurz bevor der Kocher ausgeht, das Ventil erneut auf. Nun sollte das Benzin in einer gleichmäßigen, blauen Flamme verbrennen. Mit etwas Übung klappt der Ablauf gut. Zum Kochen solltest du immer einen Windschutz verwenden.

Auch die Wartung der Kocher ist etwas aufwendiger, da die Kocher regelmäßig gereinigt werden wollen. Vor der ersten Tour empfiehlt es sich, den Kocher und die Pumpe in die Einzelteile zu zerlegen und sich mithilfe der Bedienungsanleitung mit der Funktionsweise vertraut zu machen. 

Ein Benzinkocher ist sehr vielseitig und zuverlässig, aber die Handhabung will geübt sein.

Vorteile:

  • Verbrennen Benzin und ggf. Gas
  • Höchste Heizleistung auch bei Kälte und großer Höhe
  • Benzin gibt es überall, wo es Autos gibt (also überall)
  • Zuverlässig 
  • Super für große Gruppen

Nachteile:

  • Handhabung verlangt Übung
  • Teuer
  • Pflegeintensiv

Feuer

Das Kochen über dem Feuer ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Vorteil ist, dass du immer gleich auch noch ein nettes Lagerfeuer hast, was für Wärme und eine gemütliche Stimmung sorgt. Ein Feuer zu entzünden kann jedoch auch eine echte Herausforderung darstellen und es ist leider nicht überall erlaubt. Deshalb nehmt immer noch einen Kocher als Ersatz mit.

Vor dem Feuer-Machen muss erstmal viel Holz gesammelt werden - dies solltest du in deiner Zeitplanung berücksichtigen. Damit das Feuer beim Kochen nicht schnell wieder ausgeht, empfiehlt es sich, den Kochtopf auf Steine oder dicke Äste zu stellen; so bleibt die Glut unter dem Topf länger heiß. Eine etwas aufwendigere Variante ist, sich ein Gestell aus Ästen zu bauen, an dem du den Topf aufhängen kannst.  Wenn das Feuer erstmal richtig brennt und viel Glut vorhanden ist, geht es richtig schnell. Mit etwas Übung und viel Rühren klappen dann auch Sachen, die leicht anbrennen, wie Pudding oder Milchreis. Für lange Abende am Feuer lohnt es sich auch immer, etwas Hefeteig für Stockbrot vorzubereiten oder Popcornmais dabei zu haben. 

Vorteile:

  • Keine Brennstoffe mitschleppen
  • Gemütliche Stimmung
  • Große Hitze
  • Grillen als Alternative zum Kochen

Nachteile:

  • Wetterabhängig
  • Erfahrung für die richtigen Kochhitze nötig
  • Nicht überall erlaubt
  • Du musst eine Feuerstelle finden
  • Waldbrandgefahr